Logogestaltung: Das Geheimnis erfolgreicher Logos

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Florian Dreyßig

Das Logo ist der Star und Eckpfeiler jeder Markenidentität. Es ist das wichtigste visuelle Aushängeschild eines Unternehmens und soll sich möglichst schnell und tief im Gedächtnis (potenzieller) Kund:innen verankern. In unserer reizüberfluteten Zeit zählt der erste Eindruck mehr denn je.

Doch was macht ein gutes Logo eigentlich genau aus? Das zeige ich dir in diesem Artikel, zusammen mit Beispielen für berühmte und erfolgreiche Logos, die helfen, das zu veranschaulichen.

Logogestaltung: Was macht ein gutes Logodesign aus - klare Marke

Was ist ein Logo und warum ist es wichtig?

Erst mal: Ein Logo macht noch keine Marke. Aber es ist häufig der erste Berührungspunkt von Kund:innen mit einer Brand. Und es ist ihr visuelles Hauptkennzeichen. Es ist entscheidend, um Aufmerksamkeit zu erzeugen und das Unternehmen in den Köpfen der Zielgruppe zu verankern.

Umso wichtiger ist es, dass das Logo zur Markenstrategie passt und ihre Botschaften effektiv vermittelt.

Gute Logogestaltung sorgt dafür, dass das Logo sofort erkennbar ist und mit nur wenigen Formen und Farben Werte, Eigenschaften und Persönlichkeit der Marke transportiert.

Und zwar so, dass es

  1. mit den Bedürfnissen, Erwartungen, Präferenzen und Sehgewohnheiten der Zielgruppe matcht.
  2. im Gedächtnis bleibt und wiedererkannt wird.

Bildmarken und Wortmarken

Logos lassen sich in der Regel in drei Kategorien einteilen:

Bildmarken

Logogestaltung: Beispiel Bildmarke

Eine Bildmarke ist ein Logo, das ausschließlich mit Symbolen oder Icons arbeitet, um die Marke zu repräsentieren. Sie werden auch als Signets bezeichnet.

Bildmarken können abstrakt gehalten sein. Sie können aber auch sehr direkt zeigen, was ein Unternehmen anbietet, wie das YouTube Logo mit seinem Play Button, oder gleich den Unternehmensnamen repräsentieren wie der Apfel im Apple-Logo oder die Shell-Muschel.

Wortmarken

Logogestaltung: Beispiel Wortmarke

Eine Wortmarke ist ein Logo, das nur aus Schrift besteht. Unternehmen, die Wortmarken verwenden, setzen ganz auf eigenständige Typografie, um die Marke und ihre Botschaft zu repräsentieren.

Dem Nachteil, dass so die Möglichkeit fehlt, die Marke mit einem visuellen Symbol zu repräsentieren, steht der Vorteil gegenüber, dass so der Name des Unternehmens komplett im Fokus ist.

Unten im Artikel gibt es ein Logo-Beispiel, das kreativ zeigt, wie visuelle Symbole auch in Wortmarken möglich sind.

Wort-Bildmarken

Logogestaltung: Beispiel Wort-Bildmarke

Wort-Bildmarken verbinden das Beste aus beiden Welten: Mit ihnen kann die Marke über das Signet symbolisch repräsentiert und beschrieben werden, gleichzeitig ist der Markenname durch die Wortmarke direkt präsent.

Allerdings ist es bei der Gestaltung von Wort-Bildmarken wichtig, auf ein harmonisches Zusammenspiel von Signet und Typografie zu achten.

Beide Teile des Logos müssen die Markenbotschaft stimmig transportieren. Designer:innen müssen hier also besonders darauf aufpassen, dass es nicht widersprüchlich, verwirrend oder zu komplex wird.

Das Fundament der Logogestaltung

Das Fundament für ein gelungenes Logo Design ist Verständnis: Für die Marke, die das Logo repräsentieren soll, sowie für die Menschen, die das Logo ansprechen soll.

Daraus ergeben sich zwei Anforderungen an die Designer:innen:

  1. Sie müssen bei der Logogestaltung die Werte und Botschaften verstehen und berücksichtigen, die das Unternehmen vermitteln will.
  2. Sie müssen die Zielgruppe erforschen und ihre Vorlieben, Sehgewohnheiten und ihren Geschmack kennen.

Aber welche Kriterien sind das genau, an denen man ein gelungenes Logo erkennt? Das sehen wir uns jetzt an:

5 Kriterien eines guten Logos

Das Logo sollte den Markenkern transportieren

Ausgehend vom eben beschriebenen Fundament für erfolgreiches Logodesign sollte das Logo die Marke nicht nur visuell repräsentieren, sondern ihren Kern, ihre Werte und wichtigsten Eigenschaften markant zum Ausdruck bringen.

Die zentrale Botschaft des Unternehmens, sei es Nachhaltigkeit, Luxus, Zuverlässigkeit oder Geschwindigkeit, sollte sich im Logo widerspiegeln.

Gleichzeitig sollte das Firmenlogo in seiner Gestaltung zur Zielgruppe passen und ansprechend für sie sein, damit es ihr leicht fällt, sich mit dem Logo zu identifizieren.

Das Logo sollte einzigartig sein.

Den Jackpot knackt ein Logo, das das Wesen einer Marke auf den Punkt bringt, den Geschmack der Zielgruppe trifft und dabei so einzigartig ist, dass es dem Unternehmen hilft, sich vom Wettbewerb abzuheben.

Wenn das Logo zu generisch gehalten ist oder den Logos der Wettbewerber zu sehr ähnelt, dann verfehlt es diesen gewünschten und so wichtigen Effekt der Differenzierung.

Bei zu großer Ähnlichkeit besteht außerdem die Gefahr einer Abmahnung oder eines Rechtsstreits.

Das Logo sollte einprägsam sein.

Ein gutes Logo bleibt im Gedächtnis. Dafür muss es einprägsam und für Betrachter:innen leicht und direkt verständlich sein.

Das Logodesign sollte deswegen eine möglichst prägnante und einfache Formgebung anstreben. Am besten in Verbindung mit einer leicht identifizierbaren Farbpalette.

Das Logo sollte zeitlos sein.

Um eine dauerhafte Wiedererkennbarkeit sicherzustellen, sollte das Logo möglichst zeitlos sein.

Denn ein zu hippes Logo kann in 5 bis 10 Jahren ein Redesign erfordern, mit dem durchaus riskanten Ergebnis, dass das neue Logo von der Zielgruppe wieder neu "gelernt" werden muss.

Weil Logos aber gleichzeitig auch frisch und modern sein sollen, liegt hier eine besondere Kunst der Logogestaltung: Ein Logo zu gestalten, das auch in Jahren diese Kriterien noch erfüllt und nicht aus der Zeit gefallen wirkt.

Das Logo sollte universell einsetzbar sein.

Ein wirklich gelungenes Logo funktioniert in allen Medien, Größen und Kontexten. Ob auf einem Plakat am Flughafen oder als Profilbild auf Social-Media-Plattformen.

Für Wort-Bild-Marken bedeutet das häufig, dass es verschiedene Varianten für unterschiedliche Einsatzzwecke braucht. Alternativ muss das Signet aussagekräftig genug sein, dass es bei Bedarf alleine stehen kann, wie z.B. das Signet von Vodafone im Instagram Profil des Unternehmens.

Ein weiterer Use Case, für das ein gut gestaltetes Logo vorbereitet sein muss, ist sein Einsatz in schwarz-weiß.

Berühmte Beispiele für erfolgreiche Logos

Ok, aber was bedeutet das alles konkret? Hier sind 7 berühmte Beispiele für gelungenes Logodesign:

Amazon

Amazon Logo

Das ikonische Smiley-Logo von Amazon ist seit dem Jahr 2000 konsistent geblieben und kann sich trotzdem weiter gegen aktuelle Trends behaupten.

Die schwarz-weiße Typografie ist prägnant und gut lesbar. An einer Stelle ist es stimmig verspielt: Das „z” weicht vor der Spitze des Smiley-Pfeils zurück, die entstehende Rundung bringt Dynamik in die Typografie und verstärkt die Freundlichkeit und Freude, die vom Smiley ausgeht und die für das Einkaufserlebnis steht, das die Plattform bieten möchte.

Das Smiley funktioniert durch seine Unverwechselbarkeit auch alleine und hat deswegen seinen Solo-Auftritt auf den Social-Media-Profilen von Amazon.

Mercedes-Benz

Mercedes-Benz Logo

Das Mercedes-Benz-Logo ist mit seinem schlichten und zeitlosen Design ein Paradebeispiel für erfolgreiche Logogestaltung. Der dreizackige Stern wurde 1925 von Gottlieb Daimlers Enkel Wilhelm entworfen.

Seine drei Strahlen stehen für den umfassenden Einsatz der Daimler-Motoren zu Land, zu Wasser und in der Luft. Er ist weltweit sofort erkennbar. Auch ohne die Wortmarke.

Aber auch die Schrift hat für sich alleine einen hohen Wiedererkennungswert. Mit ihren klaren Linien, ausgewogenen Proportionen und der klassischen Ästhetik der Serifen.

Stern und Typografie strahlen Präzision, Stärke, Eleganz und Luxus aus und repräsentieren damit perfekt, wofür Mercedes-Benz mit seinen Autos stehen möchte.

Vodafone

Vodafone Logo

Vom Vodafone Logo hatten wir es ja bereits in diesem Artikel. Es ist ein weiteres Beispiel für zeitlose Logogestaltung. Die Sprechblasen-Form des Signets wird seit 1985 verwendet, als die Firma in Großbritannien gegründet wurde.

Das Design ist einfach, aber auffällig. Die kräftige rote Farbpalette vermittelt Energie und Leidenschaft, während die Sprechblase für Verbundenheit und im technischen Sinn Konnektivität steht – zwei wichtige Aspekte der Dienstleistungen von Vodafone.

Walt Disney

Walt Disney Logo

Das Logo von Walt Disney ist eine Wortmarke - und zwar eine ganz besondere. Es basiert auf der charakteristischen und verspielten Unterschrift von Walt Disney.

Das macht es einzigartig und bringt die Persönlichkeit des Unternehmens sehr unmittelbar zum Ausdruck: im wörtlichen Sinn durch die Unterschrift des Gründers und Übervaters.

Das Logo verkörpert perfekt den Geist von Fantasie und Freude, für den das Unternehmen Walt Disney steht.

Nebeneffekt aus der Rubrik unnützes Wissen: Durch das Logo wurde die Unterschrift von Walt Disney die bekannteste der Welt.

FedEx

FedEx Logo

Eine weitere spannende Wortmarke with a twist ist das Logo von FedEx.

Auf den ersten Blick ist es äußerst simpel gehalten. Schaut man aber auf das „E“ und das „x“, dann entdeckt man, wie raffiniert das Logo gestaltet ist. Denn dort kommt ein Pfeil zum Vorschein. Der Design-Kniff dahinter ist die smarte Nutzung des Negativraums zwischen den zusammengerückten Buchstaben.

Und dieser Pfeil bringt die Markenbotschaft von FedEx rundum schnelle und zuverlässige Express-Lieferungen auf den Punkt.

Das FedEx Logo zeigt, was mit einer Wortmarke und ohne zusätzliches Element möglich ist. Und Hand aufs Herz: Hattest du den Pfeil schon entdeckt? Wenn nein, gern geschehen ;-).

Instagram

Instagram Logo

Das Instagram Logo ist eine Bildmarke, die seit dem Start der App schon einige Relaunches hinter sich hat und dabei immer weiter vereinfacht wurde. Das zentrale Motiv des Logos, die Kamera, die einer Polaroid-Kamera ähnelt, ist aber gleich geblieben.

Ähnlich wie das YouTube-Logo, das ich oben schon erwähnt habe, repräsentiert die Bildmarke von Instagram sehr buchstäblich, was das Unternehmen anbietet.

Solche direkten Symbole sind typisch für Start-ups. Weil sie zu Beginn schnell Aufmerksamkeit brauchen, hilft eine klare und beschreibende Logogestaltung dabei, das Angebot möglichst effizient zu verankern, zumal in übervollen Kontexten wie den App-Stores, wie im Fall von Instagram.

Mastercard

Mastercard Logo

Ein Beispiel für eine abstrakte Bildmarke ist das Logo von Mastercard.

Auch hier ist der Nutzungskontext des Produktes tricky: Kreditkarten sind klein, alle gleich groß und stecken aneinandergepresst mit anderen Karten in unseren Geldbeuteln fest. Da braucht es Prägnanz, um sich klar zu unterscheiden und sofort erkannt und gefunden zu werden.

Die rot-gelben, ineinandergreifenden Kreise von Mastercard schaffen das in all ihrer Einfachheit. Sie sind bereits 1967 eingeführt worden und als „Master Charge" zum Synonym für die Marke geworden. So sehr, dass sich das Unternehmen 2019 entschieden hat, im Logo künftig auf den „Mastercard" Schriftzug zu verzichten.

Fazit

Das Logo ist die Schlüsselkomponente im Corporate Design einer Marke. Es verankert die Marke in den Köpfen der Kund:innen, macht sie wiedererkennbar und sorgt für die richtigen Assoziationen. Allerdings nur, wenn es im Einklang mit der Markenstrategie entwickelt wurde. Nur dann kann es die richtige Botschaft vermitteln und die Kernwerte der Marke authentisch darstellen.

Wenn es dann noch zeitlos, einzigartig, einprägsam und universell einsetzbar ist, dann schafft es einen enormen Wert für das Unternehmen, wie die Beispiele oben zeigen.

Benötigst du ein strategisch entwickeltes, professionelles Logo Design für dein Unternehmen? Dann freuen wir uns auf deine Anfrage!

Florian Dreyßig
Creative Director

Ist über jetzt.de und die SZ im Internet und beim Design gelandet. Hat nach dem Studium recht bald die Selbständigkeit schätzen gelernt, ist dabei geblieben und hat es nie bereut. Hilft seitdem etablierten wie neuen Marken ihre Identität durch gutes Design zu transportieren.

florian@klaremarke.deLinkedIn
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